Mein Seume
Mein Seume begleitet mich schon seit Kopenhagen. Er lebt zu Goethes Zeiten und unternahm 1802 eine Wanderung von Grimma/Leipzig, wo er als Korrektor (heute Lektor) in einem Verlag arbeitete, bis nach Syrakus auf Sizilien und zurueck ueber Paris. Dabei lief er am Tag mit seinem Tornister, in dem sich bis zu 10 Buecher befanden, z.T. 70 Kilometer am Tag. Das daraus entstande Buch "Mein Spaziergang nach Syrakus" wird von einigen Kunstkritikern als authentischer und wertvoller als Goethes "Italienische Tagebuch eingeschätzt, da er durch die Art zu Reisen viel näher an den Menschen dran war.
Hier eine Kostprobe: "Ich halte den Gang fuer das Ehrenvollste und Selbständigste in dem Manne, und bin der Meinung, dass alles besser gehen wuerde, wenn man mehr ginge. Man kann fast ueberall blosz des wegen nicht recht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt. Wer zu viel im Wagen sitzt, mit dem kann es nicht ordentlich gehen. "
Einige Jahre später unternahm Johann Gottfried Seume eine Reise durch Polen, das Baltikum, Russland, Finnland, Schweden, Dänemark zurueck nach Deutschland. Sein Buch dazu trägt den Titel "Mein Sommer 1805" gestern abend las ich ueber die lauen sommerlichen Augustabende in Stockholm. Ich kann also guter Hoffnung sein während es drauszen wie aus Gieskannen schuettet.
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